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«Das Frauen lustig sind, ist neu»

«Zwei Engel für Harry» ist die unterhaltsame Krimikomödie aus dem Bernhard Theater. Die Hauptdarstellerinnen Hanna Scheuring und Wanda Wylowa über Frauen auf der Bühne und Eigenproduktionen.

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Zwei Spitexpflegerinnen auf Abwegen. Fränzi und Vesna reiten sich immer mehr in den Schlamassel. Ob es zu einem Happy End kommt?

«Zwei Engel für Harry» hat den Prix Walo 2024 in der Kategorie Theaterproduktion gewonnen. Nun wird das Stück erneut im Bernhard Theater gespielt. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

Wanda Wylowa (WW): In unserem Stück geht es um zwei ganz normale Frauen, die bei der Spitex angestellt sind. Ihre Sorgen und Ängste sind die von vielen. Ihr Leben wird erst zu etwas Besonderem, als sie in eine besondere Situation geraten.

Hanna Scheuring (HS): Und unser Stück ist einfach wahnsinnig witzig, aber auf eine intelligente Art und Weise. Wir bieten keine Schenkelklopfer, sondern Witz in den Dialogen und scharfe Pointen. Das Stück hat einen besonderen Drive und entwickelt sich rasch zu einer spannenden Krimikomödie.

 

 

Mit Fränzi und Vesna sind zwei Frauen in der Hauptrolle. Warum ist das wichtig?

HS: Es gibt noch immer nicht viele Theaterstücke, in denen Frauen die Hauptrollen spielen. Für Männer hat es in jedem Stück Platz, die Frauen müssen sich die wenigen Rollen jedes Mal neu ergattern.

WW: Genau, vor allem in den Komödien spielen Frauen nur eine Nebenrolle. Sie sind die Zudienerinnen, damit der Mann den Witz machen kann. In Zürich gibt es die grossen männlichen Volksschauspieler, aber  weibliche Clowns fehlen. Wir finden, auch Frauen können lustig sein!

HS: Nicht nur lustig, sondern auch emanzipiert. In vielen Stücken sind es überforderte Frauen, gestresste Mütter oder Frauen in den Wechseljahren. Fränzi und Vesna in unserem Stück sind ganz normale Angestellte in Zürich. Es geht von Anfang an bis zum Schluss nur um die beiden, und sie sind die Heldinnen des Abends.

 

 

Ist denn das Stück nur Theater für Frauen?

WW: Absolut nicht. Die Geschichte begeistert Frauen wie Männer, das sehen wir an unserem diversen Publikum. Ich denke, man schaut den beiden einfach wahnsinnig gern zu, und das Stück bietet beste Unterhaltung für alle.

HS: Dass im traditionellen Bernhard Theater mit seinem volkstümlichem Publikum zwei Frauen einen Abend bestreiten dürfen, und das Stück so gut ankommt, macht mich stolz. Das Zürcher Publikum ist nämlich bereit für neue Geschichten, die aus dem klassischen Rahmen fallen.

WW: Und es ist auch für uns eine Ehre, wenn wir als Schauspielerinnen sowohl Männer als auch Frauen zum Lachen bringen können.

 

 

Hanna Scheuring, Sie leiten das Bernhard Theater und gestalten das Programm. «Zwei Engel für Harry» ist eine Eigenproduktion. Werden wir in Zukunft mehr Eigenproduktionen sehen?

Ja, wir versuchen, künftig pro Saison eine Eigenproduktion zu zeigen. Dabei ist es uns  wichtig, neue Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Bühne zu holen. Erich Vock wird in diesem Herbst ein letztes Mal seine «Niederdorfoper» bei uns aufführen. Danach gibt es Platz für neue Ideen und Gesichter. Auch sind wir auf der Suche nach neuem Theaterstoff – es gibt noch so viel zu erzählen.

 

 

Worauf dürfen wir uns freuen?

Ab Februar 2025 zeigen wir «Wir sind die Neuen», ein Generationenstück. Drei Fast-senioren ziehen aufgrund der Zürcher Wohnungsnot zusammen in eine WG. Unter ihnen wohnen drei junge Studierende, die den Lebensstil und die Ausgelassenheit der Alten gar nicht verstehen. Dieser Zusammenstoss von Jung und Alt ist sehr spannend und bietet natürlich eine grossartige Grundlage für eine Komödie.

 

Interview: Anne-Cathérine Schürmann, Bilder: Anja Metzger

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Wanda Wylowa (links) und Hanna Scheuring im Interview mit dem Migros Magazin.

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2 Engel für Harry im Bernhard Theater

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