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Geheimnisvolles Blumenparadies

Lange hatten Trockenblumen ein verstaubtes Image, doch gerade erleben sie ein Revival. Ein Besuch bei Margarita und Martin Häfliger in Reitnau AG gibt Einblick in die zeitintensive Produktion.

Trockenblumen_Aufmacher

Mit unseren biologisch angebauten Schnittblumen sind wir weltweit führend.

Martin Häfliger, Blumen-Produzent

Auf dem Hof der Familie Häfliger in Reitnau AG herrscht Hochbetrieb. In der modernen Scheune werden im Erdgeschoss Sonnenblumen verarbeitet und für den Versand vorbereitet. Das Radio spielt aktuelle Sommerhits und die Erntehelferinnen binden schnell und routiniert die Sonnenblumenbündel. Im Dachgeschoss dagegen trifft man auf eine bedächtige Stille. Als Betriebsleiter Martin Häfliger das Licht einschaltet, entfaltet sich das Farbenmeer aus Trockenblumen.
Die Produktion braucht Zeit. Je nach Blumensorte dauert die Trockenzeit zwei bis drei Monate, es kann aber auch schon mal ein halbes Jahr sein.

Grossvater reguliert die Hitze
«Wir trocknen unsere Blumen schonend. Unter dem Dach staut sich die Hitze ganz natürlich. Nur zwei Fenster regulieren die Feuchtigkeits- und Hitzezufuhr. Im Sommer steigt mein Grossvater mehrmals am Tag auf den Dachboden, um die Fenster zu öffnen oder zu schliessen», erzählt Martin Häfliger.
Die Trockenblumen dürfen auch nicht zu viel Sonnenlicht abbekommen, sonst verblassen die Farben. Davor sind sie unter dem Dach bestens geschützt. Zum Trocknen werden Schnittblumen kopfüber aufgehängt, damit sie gerade bleiben. Sobald sie den richtigen Trockengrad erreicht haben – zu trocken dürfen sie nicht sein, sonst werden sie brüchig – werden sie zu Sträussen gebunden.

Trockenblumen_Haefligers

Martin und Margarita Häfliger sind ein eingespieltes Team. Routiniert hängen sie die frischen Papierblümchen zum Trocknen auf.

Rittersporn und Mohnkapseln
Häfligers trocknen auf ihrem Dachboden an die 50 Sorten und ziehen bekannte und beliebte Trockenblumen, etwa Strohblumen und Papierblümchen, aber auch Getreide wie Weizen und Gerste. Ihr Innovationsgeist bringt sie auch dazu, Neues wie getrocknete Rittersporne, Craspedia, Mohnkapseln, Lein und Hasenschwanzgras anzubieten. Und ab und zu wagen sie Experimente: «Letztens wollten wir Dahlien trocknen, das klappte aber nicht so gut», schmunzelt Betriebsleiterin Margarita Häfliger. Macht nichts, Häfligers bewirtschaften um die 120 Sorten Bioblumen auf dem Feld, und von der Gesamtmenge wird ohnehin nur ein Prozent zu Trockenblumen verarbeitet.

Die Blumen der Familie Häfliger werden biologisch angebaut. Der Vater von Martin Häfliger hatte sich vor 40 Jahren auf die Vermehrung von Samen in Bioqualität spezialisiert; nun wachsen daraus entwickelte Blumen auf dem Feld. «Mit unseren biologisch angebauten Schnittblumen sind wir weltweit führend. In so grosser Produktionsmenge macht das sonst niemand», berichtet Martin Häfliger stolz.

Text: Anne-Cathérine Schürmann, Bilder: Fabian Weidmann

Trockenblumen_rosa

Zwei Trockenblumen-Sträusse bei Sayflowers erhältlich

Sayflowers hat zwei Biotrockenblumen-Sträusse vom Häfliger-Betrieb im Angebot. «Malu» ist fein und bunt, mit getrockneten Sonnenblumen, Rittersporn, Strohblumen, Zitter- und Federgras. «Lu» besteht aus zarten Trockenblumen wie Strandflieder, Nigella und Trockenheu.

Beide Sträusse sind auf der Website von Sayflowers bestellbar und erfreuen die Empfängerin bereits am nächsten Tag.