Der Weihnachtszirkus Salto

Dezember 2023. Die Luft ist kalt und klar. In Kloten, hinter dem Circle und jenseits der Autobahn ragt die rot-weisse Zeltlandschaft von Salto in den Himmel. In wenigen Stunden werden im Showzelt Artisten durch die Luft wirbeln. Daneben steht das grosse weihnachtlich geschmückte Dinnerzelt und dahinter, unscheinbar, ein kleineres weisses Zelt. Der Duft darin ist vielversprechend. Das Küchenteam bereitet gerade das Nachtessen vor. Sein heutiger Auftrag: 180 Zirkusgäste noch vor der Show mit einem Drei-Gang-Menü verzaubern. In der mobilen Küche ist alles gross: An der Seite reihen sich geräumige Steamer und in der Mitte rührt ein Koch in einem Suppentopf, der bestimmt 100 Liter fasst. «Heute ist ein verhältnismässig ruhiger Abend», sagt Patrik Beetz, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. «Am Freitagabend haben 600 Gäste reserviert.» Die Catering Services der Migros Zürich können dort glänzen, wo mehr als 100 Personen verköstigt werden: etwa an der Weltklasse Zürich, der Zürcher Seeüberquerung oder an grossen Firmenanlässen. Für Salto sind die Catering Services bereits seit über 20 Jahren eine kulinarische Konstante.

Mit dem Funkgerät in der Hand koordiniert Beetz die verschiedenen Teams: Während im Cateringzelt die Rösti-Pastetli backen, deckt das Servierpersonal im Dinnerzelt die Tische, ein weiteres Team transportiert vorsichtig Apérohäppchen ins Nebenzelt für eine geschlossene Gesellschaft. Insgesamt sind es heute 24 Mitarbeitende. Je nach Gästezahl wächst die Crew auch gerne auf 70 Mitarbeitende an. «Viele waren in der vorherigen Salto-Saison schon dabei und kennen sich», so Beetz.

Kurz vor 17 Uhr trommelt Beetz das Servicepersonal vor den Tischplänen zusammen. Im Briefing erklärt er genau, wo sie mit den Tellern durchlaufen müssen. Alle Zahnräder müssen ineinandergreifen, denn viel Zeit bleibt nicht: Um 18 Uhr kommen die Gäste, um 20 Uhr geht die Vorstellung los.

Obwohl die Küche in einem Zirkuszelt steht, wird alles frisch vor Ort gekocht. Gerüstet wurde bereits am Vormittag in der Migros-Betriebszentrale Herdern. Mittlerweile ist das Menü bereit. Die Köche nutzen die Ruhe vor dem Sturm, um festzulegen, wer beim Anrichten welchen Schritt übernimmt: einen Löffel Linsensalat schöpfen, eine Teigtasche hinzufügen oder die Suppe in die Schale giessen. Denn sobald der Dinnerservice losgeht, ist er im wahrsten Sinn des Wortes nicht zu stoppen. Das Herzstück der Küche ist ein Förderband, an dem das Team Teller für Teller anrichtet. «Das Band stoppt nicht, da müssen wir präzise und schnell arbeiten», sagt Beetz.

Alle wissen, was sie zu tun haben. Die Köchinnen und Köche arrangieren konzentriert Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Die Servicemitarbeitenden schwirren rein und raus. Und dann passierts: Eine Unaufmerksamkeit eines Kochs und schon plumpst ein voller Teller vom Ende des Förderbands. Halb so schlimm, kurz aufgewischt und weiter gehts. Das Servicepersonal ist ebenfalls gefordert und macht auch Wünsche wie Erinnerungsfotos wahr. «Ein Spezialcatering für mehrere Hundert Gäste zu stemmen, ist anspruchsvoll und anstrengend», sagt Beetz. «Aber es macht Spass und ist erfüllend zu sehen, wie man aus dem Nichts ein schönes Erlebnis schaffen kann.»

Nachdem die letzten Desserts abgeräumt sind, atmen alle Beteiligten auf. Beetz schaut auf die Uhr: In 13 Minuten geht die Show los. Eine Punktlandung. Die letzten Getränke werden abgerechnet, dann sitzen alle Gäste im Showzelt – satt, zufrieden und bereit für eine faszinierende Show.