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Ohne Torf? Kein Problem!

Zum Schutz von Moorlandschaften verschwindet Torf aus Pflanzenerde. Die Gärtnerei Lamprecht zeigt, wie das geht.

AdR Chrysanthemen von Gärtnerei Lamprecht

Ein Meer von Chrysanthemen: Iris Bruhin und Philip Estermann von der Gärtnerei Lamprecht prüfen, wie es ihren Pflanzen geht.

«Damit Chrysanthemen auch ohne Torf gut gedeihen, müssen wir öfter giessen und mehr düngen», sagt Iris Bruhin. Sie leitet die Produktion der Gärtnerei Lamprecht in Illnau und Nürensdorf. Seit gut fünf Jahren haben ihre Gärtnerinnen und Gärtner eine Mission: Bis 2030 den Torfanteil in der Pflanzenerde auf maximal fünf Prozent reduzieren. «Dazu haben wir uns 2019 mit der Schweizer Gärtnereibranche verpflichtet», sagt Bruhin.

Der Grund: Der Torfabbau setzt Treibhausgase frei und zerstört Moorlandschaften. Torf dient als Wasser- und Nährstoffspeicher in der Erde. Es muss Ersatz her, etwa Holzfasern oder Rindenkompost. «Wir nehmen mehr Bodenproben und begleiten die Ernährung der Pflänzchen eng», so Bruhin. «So haben wir viel dazugelernt.»

Schneller am Ziel

Dieses Jahr steht das Etappenziel 50 Prozent Torfanteil über die gesamte Produktion an. «Wir sind bereits weiter. Wahrscheinlich landen wir dieses Jahr bei sieben bis acht Prozent – drei Prozent über dem Endziel», sagt Bruhin. Bei den Chrysanthemen ist die Erde sogar seit Längerem komplett torffrei.

Auszumachen scheint es den Pflanzen nichts. Im Gegenteil: «Ohne Torf werden sie sogar etwas robuster», sagt Bruhin. Bei vielen Sommerflorpflanzen sei es relativ einfach, den Torf zu reduzieren. «Schwieriger sind etwa Blumenzwiebeln, Hortensien oder Christrosen», sagt Bruhin. Also bleibt die Gärtnerei dran. Denn für sie ist klar, dass die Zukunft der Gärtnerei torffrei sein muss.