Wenn es grau und neblig wird, leuchten Kürbisse in all ihren warmen Farben – für mich immer etwas Heimeliges und typisch Herbst.
Die grössten Beeren der Welt
Herbstzeit ist Kürbiszeit
Kürbisse stehen für den Herbst, wie kein anderes Gemüse – auch wenn es sich biologisch um Beeren handelt. Für die Migros Zürich sät, hegt und erntet der Familienbetrieb H. Eymann & Co. die Verwandlungskünstler der Küche schon seit über 20 Jahren rund um Winkel ZH.
Der Kürbis ist das wohl vielseitigste Gemüse in der Herbstküche: Gebraten, grilliert, gedünstet, überbacken, gekocht, eingelegt oder püriert sorgt er kulinarisch für viel Abwechslung. Hinzu kommt die grosse Auswahl an vielen Variationen in allen möglichen Farben, Formen und Grössen – gut 800 Sorten sind es weltweit. Unter dem Label «Aus der Region. Für die Region.» baut der Traditionsbetrieb H. Eymann & Co. Gemüsekulturen in Winkel nahe Bülach vier beliebte Sorten an: den Orangen Knirps, den länglichen eierschalenfarbenen Butternuss, den Muskatkürbis und speziell für die Zeit um Ende Oktober, den knallig-orangenen Halloweenkürbis.
Morgentau liegt auf dem Gras, die aufgehende Sonne tastet sich langsam vor und taucht die Kürbisse auf der Freilandkultur Stück um Stück in helles Licht. Doch schon nähern sich die Zeugen rege Betriebsamkeit. Traktoren treffen ein samt Wagen und Paloxen. Mitarbeiter bringen die Erntevorrichtung in Stellung. Und bereits rollen erste Halloweenkürbisse über das Band. «In einer guten Stunde wird die ganze Reihe unter Dach und Fach sein, und dann kommt die nächste Sorte dran», sagt Inhaber
Tobias Schurter, der in fünfter Generation den Familienbetrieb führt. «Dank der fahrenden Vorrichtung müssen die Erntehelfer die Kürbisse nicht herumschleppen, was Kräfte spart und viel ergonomischer ist», erklärt Schurter weiter. Bei einer Menge von 160 Tonnen für die Migros Zürich fällt das gehörig ins Gewicht.
Heizen mit pflanzlichen Abfällen
Freude nebst den fortschrittlichen Arbeitsmethoden bereiten Tobias Schurter auch die jüngsten Engagements seines Betriebs hinsichtlich einer CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft. So versorgt die 950 Quadratmeter grosse Solaranlage auf dem Dach mit einer Spitzenleistung von 193,5 Kilowatt den Betrieb mit Energie, während aus den anfallenden pflanzlichen Abfällen in nur einem Kilometer Entfernung Biogas entsteht. Dieses wird von H. Eymann & Co. wiederum zu einem Viertel zum Heizen verwendet. Dass man auf dem Betrieb ausschliesslich auf Mehrweggebinde setzt und die Trennung und das Recycling von Abfällen konsequent umsetzt, schont weiter Ressourcen und spart Emissionen.
Zurück zu den Kürbissen, die eng verwandt mit Gurke, Melone und Tomate sind und botanisch gesehen zu den Beeren gezählt werden. Nach dem Ernten waschen Mitarbeitende im Betrieb jeden einzelnen Kürbis schonend. Entweder als ganze Frucht oder in Schnitze geschnitten und verpackt gelangen sie wenig später zur Migros Zürich.
Bei sechs bis zehn Grad lagern
Dank der langen Haltbarkeit verlängert sich die Kürbissaison nochmals merklich. Ganze Kürbisse bleiben bei trockenen sechs bis zehn Grad acht bis zwölf Wochen lang frisch. Geschnittene Stücke sollte man allerdings innerhalb einer Woche verarbeiten.
Text: Gabriel Zwicky